Wie erinnert sich eine Stadt?
Eine Spurensuche in Nürnberg
Nürnberg kann mit seinen fast 1000 Jahren auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Im Mittelalter hatte der erste Reichstag des neugewählten deutschen Kaisers in Nürnberg stattzufinden.
Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte die Stadt ihre kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit und weltberühmte Künstler wie etwa Albrecht Dürer lebten in der Stadt. Das NS-Terrorregime nutzte diese Vergangenheit für seine Zwecke und missbrauchte Nürnberg als „Stadt der Reichsparteitage“. Nach 1945 rückten die „Nürnberger Prozesse“ und die dortige Verurteilung der NS-Hauptkriegsverbrecher die Stadt wieder in ein positiveres Licht. Sie leiteten den Jahrzehnte später eingeschlagenen Weg Nürnbergs zur „Stadt des Friedens und der Menschenrechte“ ein.
Das Lernfeld Gesellschaft der 7. Klassen hat sich angesehen, welche Spuren diese Vergangenheit hinterlassen hat und wie heute damit umgegangen wird. Dabei wurden wir mit einer lückenlosen und zugegebenermaßen äußerst werbewirksamen Erinnerungskulturarbeit konfrontiert, die selbst die dunkelsten Kapitel der Stadtgeschichte nicht ausspart.
Nach einer Stadtführung mit Schwerpunkt "mittelalterliches Nürnberg" besuchten die Schüler Museen ihrer Wahl, die sie im Anschluss der Gruppe vorstellten. Besonderen Anklang fanden das Neue Museum, in dem die Schüler die Grenzen zwischen Kunst- und Gebrauchsgegenstand ausloteten, sowie das Spielzeugmuseum, das eine Reise in vergangene Kindheiten bietet. Spuren der NS-Vergangenheit erlebten wir besonders eindringlich am Reichsparteitagsgelände, aber auch im Vergleich zwischen zu dieser Zeit erwünschter und unerwünschter („entarteter“) Kunst im Germanischen Nationalmuseum.
Der Besuch dieser interessanten Stadt hat auch in uns Spuren hinterlassen! (trau, matc, 23. Februar 2014)
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