Unsere Studierenden
haben ihr Praxisjahr
... mit viel Engagement absolviert und sehr erfolgreich beendet. Ihre Einführenden, Adeline Heim und Nadine Ulseß-Schurda, bedanken sich für die erfreuliche und lohnende Zusammenarbeit.
Liebe Kathrin, Theresa, Melanie, Lena, Isabelle!
Lieber Sebastiaan, Marko, Florian, Max, Gabriel!
Am Ende des Praxisjahrs wollen wir uns bei euch bedanken, für euren Mut, eure Offenheit, euer Engagement, eure Fähigkeit zu kommunizieren und Gespräche zu führen, euer Einlassen auf eure Schüler_innen, eure Betreuungslehrer_innen und auf uns, eure Akzeptanz, eure Wertschätzung, euer Vertrauen, eure Zuwendung und dass ihr ein ganzes Jahr Teil unserer Schule wart. Ihr habt euch mit uns auf den Weg gemacht, Lehrer_innen zu werden, die ...
… einen wertschätzenden Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Kolleg_innen haben, die niemanden herabwürdigen, beschämen oder geringschätzen.
… nicht sagen: „Der kommt bei mir sicher nie wieder zu spät, weil ich den so blöd anrede, dass er sich das nicht mehr traut.“
… Kinder und Jugendliche so akzeptieren können, wie sie sind.
… wissen, dass sie Chancen erteilen oder nehmen und sorgsam damit umgehen.
… wissen, dass sie eine gesellschaftliche Funktion erfüllen und gleichzeitig nicht für alle Gesellschaften arbeiten.
… wissen, dass Bildung das ist, was zurückbleibt, wenn alles Gelernte vergessen ist. (Hartmut von Hentig).
… wissen, was sie tun und WESHALB sie etwas tun.
… über sich selbst lachen können.
… über Kinder und Jugendliche staunen können.
… sich und ihrem Umfeld friedvoll begegnen.
… die Sache ernst nehmen.
… verzeihen können (Arendt).
… Gespräche führen können.
… Gruppen leiten können.
… beurteilen und nicht bewerten.
… das Gesetz kennen und sich daran halten.
… in Beziehung treten können, ohne aus der Rolle zu fallen.
… ihre Rolle und Aufgabe kennen.
… sich ihrer Macht bewusst sind und mit dieser sorgsam umgehen.
Wir konnten viel mit euch lernen und freuen uns, dass wir mit euch gemeinsam arbeiten durften. Zum Abschluss möchten wir euch eine Vision mitgeben, die ihr wahr werden lassen könnt, wenn ihr euch das beibehalten könnt, was ihr uns von euch gezeigt habt.
Eine Schulkultur der Anerkennung, eine Utopie?
Eine solche Kultur arbeitet mit einem Überschuss an Vertrauen und Zuwendung. Sie geht davon aus, dass Vertrauen und Zuwendung sich auszahlen, weil sie wiederum Vertrauen und Zuwendung erzeugen. Sie sieht jeden einzelnen Menschen als potenziellen Träger aller menschlichen Möglichkeiten, die es zu entwickeln und zu vervollkommnen gilt. Sie sieht auf das schon Erreichte, um von da aus die nächsten Schritte in den Blick zu nehmen. Sie reagiert auf Störungen und Schwierigkeiten nicht mit Maßnahmen des Respekt-Verschaffens, sonder der gemeinsamen Anstrengung: Der Schwierige soll erfahren, das die Gemeinschaft ihm Grenzen setzt und zugleich ihre Kräfte bündelt, um ihm neue Wege zu eröffnen. Sie fördert Leistungsbereitschaft durch Teilhabe und Vertrauen: Sie lässt Jugendliche erfahren, dass alles, was die Schule hat und tut, für sie da sind. Sie lässt niemanden durch den Selektionsraster fallen: Wer in der Leistungspyramide „unten“ landet, erfährt, wie ein soziales Netzwerk greift, wie ihm geholfen wird, ein selbstbestimmtes, würdiges Leben zu führen.
Eine Utopie? Ja, im Sinne von Ernst Bloch. Also nicht ein Phantasiegebilde, ein Nicht-Ort, sondern ein Ort, an dem wir noch nicht sind, zu dem wir aber unterwegs sind und der diesem Weg die Richtung weist.
Annemarie von der Groeben 2008 (in: Pädagogik 2/08, S.9)
Wir wünschen euch alles Gute!
Adeline Heim, Nadine Ulseß-Schurda
Klick aufs Bild! (Bilder: dlam)