Als Ewiglernenden
bezeichnete sich Zeitzeuge Stefan Horvath
und das dürfte auch ein Grund dafür sein, warum er der 7B und 7D so gut und so beeindruckend erzählen konnte: über die Geschichte seiner Volksgruppe und über ein unglaublich bedrückendes Ausmaß an Unrecht und Verfolgung, über die Geschichte seiner Eltern, beide Überlebende der Konzentrationslager, über den beschämenden Umgang
der Mehrheitsbevölkerung mit Romagemeinden auch nach 1945, über den Anlass, sich erstmals Gedanken über das Leid und das Schicksal seiner Volksgruppe zu machen und diese aufzuschreiben - die Ermordung seines Sohnes 1995 in Oberwart -, über Sprache, über Hass und Verzeihen, und über den Beschluss, das eigene Leben radikal zu ändern.
In Stefan Horvaths Erzählung ging es auch um Positives: über eine Lehrerin und einen Lehrer zum Beispiel, die durchsetzten, dass ein Romakind nicht automatisch in die Sonderschule abgeschoben wurde und als Klassenbester sogar in die Hauptschule weitergehen konnte. Was allerdings angesichts des Umstands, dass er als Rom trotz bester Zeugnisnoten keinen Lehrplatz bekam und dass die Recherchen Oberwarter Schüler_innen, die zeigten, dass ihm der Platz in der Handelsschule trotz drittbester Aufnahmeprüfung nicht gegeben wurde, viele Jahre zu spät kamen, auch nur bedingt positiv stimmte.
Stefan Horvath wurde von Geschichtelehrerin Adeline Heim über erinnern.at eingeladen. (dlam, 17. Mai 2017)
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