Mauern, Zäune und Grenzen

sind in unserem Leben allgegenwärtig,

ob es sich um die Mauer zum Nachbarsgarten handelt oder einen Zaun an der Grenze eines Landes. Mauern und Zäune begrenzen, schließen ein und schließen aus, schützen und liefern aus – je nachdem, auf welcher Seite man sich befindet.

Weniger leicht erkennbar, aber ebenso Teil des menschlichen Lebens sind unsichtbare Mauern und Grenzen, wie die oft besprochene „gläserne Decke“, die manchen den Aufstieg erschwert oder gar unmöglich macht, oder auch Traditionen, die manche einschließen, indem sie sich von anderen abgrenzen.
Die dritte Form von Mauern und Grenzen ist die wohl „unsichtbarste“, denn sie befindet sich in uns selbst. Das, was wir glauben, von uns selbst und der Welt, das, was wir für möglich oder unmöglich halten, das, was wir kennen oder was uns unbekannt ist, wovor wir uns vielleicht sogar fürchten, bildet unseren inneren „Limes“ (römische Grenzmauer, Anm.). Er bietet uns Sicherheit und Geborgenheit im Bekannten, hindert uns aber oft daran, neue Gebiete, Talente und Freuden zu entdecken. Weil uns gerade diese Mauern so nah sind, Teil von uns, ist es paradoxerweise besonders leicht sie zu übersehen oder zu ignorieren, und damit umso schwerer, sie zu überwinden.
Im Lernfeld Gesellschaft beschäftigen wir uns mit den drei unterschiedlichen Formen von Mauern - den deutlich sichtbaren, physischen, den gesellschaftlichen und unseren inneren Mauern und blinden Flecken – und versuchen, einige davon zu überwinden oder zumindest Durchblicke zu eröffnen, um auch einen Blick auf die andere Seite erhaschen zu können.
Als Sinnbild für das Lernfeld Gesellschaft haben wir daher eine Mauer gebaut, in der Einblicke in uns oft fremde Lebenswelten und Durchblicke auf andere Ideen bereits integriert sind. Sie kann im Obergeschoss unserer Schule besichtigt und (bitte sanft!) begriffen werden. (Ulla Traugott-Priester, 01. Juni 2023)

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