Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. (H. Hesse)
Und so heißt es für das BRG in der Au Abschied nehmen von Claudia Daxner, einer jener Lehrerinnen, die bereits an unserer Schule gearbeitet hat, noch bevor sie gebaut wurde. Ab September wird sie nämlich einen Neubeginn in der Pension wagen.
Claudia kam nach langjähriger Unterrichtstätigkeit in der BHS (Ferrari und HLW West) an unsere Schule, damals noch in der alten HAK. Als Expertin für Wort und Sport erweiterte sie ihren Tätigkeitsbereich bald über ihre Fächer hinaus und konzipierte sowohl "Wissenschaftliches Arbeiten und Rhetorik" als auch die unverbindliche Übung „Frisbee“ maßgeblich mit. Ihren Schülerinnen und Schülern verlangte sie im Unterricht sicherlich einiges ab, die Vorbereitung auf die Matura und das Leben danach erwies sich jedoch über Jahrzehnte als besonders wertvoll. Ähnliches galt für Studierende. Claudia unterrichtete jahrelang am Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung beziehungsweise am Institut für Germanistik und gab ihren reichen Erfahrungsschatz an junge Kolleginnen und Kollegen weiter. Im Kollegium nahm sie auch deswegen eine besondere Rolle ein, weil sie – stets lösungsorientiert – ihre Standpunkte artikulierte und auch vertrat. So wird Claudia in der Personalvertretung eine Lücke hinterlassen.
Als Kollegin werden wir eine Lehrerin vermissen, die mit Verlässlichkeit und Liebe zum Fach jahrelang Fachvorständin in Deutsch war. Ihre Einladungen zu „Abschlussfestln“ waren genauso legendär wie das gemeinsame Matura-Korrigieren, immer in Verbindung mit kulinarischen Feinheiten. Gern denken wir an auch teils lebhafte Diskussionen, sei es über Kommasetzung, schräge Operatoren oder ganz generell über die deutsche Literatur.
Liebe Claudia, für die Zeit nach dem BRG in der Au wünschen wir dir nicht nur Zeit mit deinen Enkeln – die sich sicher auf mehr Oma freuen - , sondern Zeit für dich, fürs Reisen, fürs Lesen, fürs Genießen. Und wir freuen uns auf die eine und die andere Begegnung mit dir. (Sonja Walder, Roman Zenz, Juni 2024)
Bild: dlam